Dienstag, 21. Juni 2011

Tommi fehlt.

Ich setzte mich auf die lauwarmen, schwarzen Steine, begebe mich in den Schneidersitz, lasse meinen Kopf in den Nacken fallen und stuetze mich auf meine mit gruen, blau und schwarz gesprenkelten Arme, hoere das zischende Geraeusch der bunten Dosen, das Klackern der Kugeln, das Ploppen der Deckel. Luftzug - und Ich merke wie sich Jemand neben mich setzt, mir eine Cola rueberschiebt, mich fragt, was gerade geht und wissen will, was ich nun von der noch unfertigen Wand halte. Ich blinzel in den weinernden Regen, drehe meinen Kopf zur Seite. Er haelt mir seine Flasche hin, wir stoßen an, ich betrachte die Wand und die davor zwei rumhampelnden Idioten. Meine Haare werden leicht wellig, der Luftdruck steigt, der Wind verweht die Spruehspur und im letzten Moment, bevor das naechste Lied der Musikbox beginnt, sage ich ihm, was ich von dem Graffity halte, benutze komische Woerter, ertappe mich beim Verwenden von Begriffen, welche ich vor 2 Wochen nicht einmal zu definieren versuchte. Angeblich gekonnt, erzaehle ich ihm irgendwas ueber die Secondline und das mir das Fill-in passt. Ich betone, dass wir ersteinmal die Outlines richtig nachziehen und danach die Blocks cutten muessen, dass der Backround "voll reinknallt." . In diesem Moment verstumme ich, er grinst mich an und fragt, was los sei. Er versteht mich, macht mir Mut, als ich ihm sage, dass ich mich in diesem Sprachgebrauch noch unwohl fuehle. Er grinst, meint, ich soll chilln, kein Stress schieben und mal ein bischen an der Wand kaempfen gehen. Halte ihn meine Hand hin, wir schlagen ein und unsere Knoechel beruehren sich, nachdem wir unsere Haende zur Faust geballt haben. Er zieht mich auf die Beine und ich lasse einen, wie ich meine zu behaupten: Mega uebertrieben Spruch ab - Gott, wie wohl ich mich fuehle. 

Offene Haare, ein wenig Make up, bespritze Klamotten, zu weite Hosen, mit schwarz ueberfluteten Schuhen und Sonnebrand auf meinen Armen, gehe ich in Richtung 10 Meter Wand, ernte mir da ein Laecheln und dort ein Pfeifen vom Einen und einen miswilligenden Blick von der Freundin des Kerls. 

Und ja Man, ich denk mir: Oh, Hallo, seht mich an, ich bin geil.


1 Kommentar:

  1. Beim Splash wärst du gut aufgehoben, auch wenn du die Musik nicht so toll findest, gehört das Graffiti-Writing immernoch zum Hip-Hop. :P

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