Freitag, 1. Juli 2011

wo ich bin.

Der grobe Teppich unter mir kratz an meinen nackten Oberschenkeln, ich halte den Laptop auf meinem Schoß und sitze in der Mitte meines Zimmers. Ich koennte mich nun nach links fallen, von meinem Bett mich stuetzen lassen. Ich koennte mich nach hinten fallen, mir an meinem Regal den kopf anschlagen lassen. Der Platz jedoch gefaellt mir gerade recht gut. Meine großen Kopfhoerer Bedecken meine Ohren, meine 3 Ohrloecher, meine Federn, die mir daran haengen. Ich sehe die Schelife an meiner Unterwaesche und denke fuer kurze Zeit daran, dass sogar unter meiner Wuerde alles an mir kindisch sei. Wenn meine Mutter nun ins Zimmer hereinkommen wollte, wuerde sie dies nicht schaffen. Es hoert sich eigenartig an, aber der Haufen, welcher aus Kleidungsstuecken, Spraydosen, Einkaufstueten, Kissen, Schuhen, leeren Wasserflaschen, Muell und Taschen besteht, koennte es ihr nicht einmal ansatzweise ermoeglichen. Auf der zweiten Ebene meines Glastisches, erkenne ich ein A3 Blatt, darauf rosa Farbe. Ich sehe nur Teile, wuerde der Geurtel, mein Schuh, Bilder, Kabel und andere diverse Sachen es nicht verdecken, koennte man sogar versuchen zu erkennen, dass es sich um Luftballons handelt. Meine Anlage funkelt silber und kommt mir dreimal so groß vor wie ich. Mein Rolo laesst es zu, dass die 20 Uhr Sonne mich ein Funkeln, ein Glitzern, meiner Glasschachfiguren erkennen laesst. Wenn ich aufblicke, erhasche ich einen kurzen Blick auf meinen nichtfunktionierenden und nicht angesteckten, nichtverkabelten Fernseher. Ich erkenne ein Buch, welches nicht ins Buecherregal passt, ich kann nur feststellen, dass es ein gebundenes Buch ist, ich muss raten, schaetzen, versuchen mir in die Gedanken zurueckzuhohlen, was es fuer ein Buch sein koennte. Es hat einen Umschlag, ich weiß welches es ist, Spinner, von Benedict Wells. Kinderbilder stehen gereiht hinter einer flachen Schuessel, sie ist gefuellt mit Ketten, Anhaengern, Haarklammern und unbenutzer Schminke. Mein Vorhang ist geoeffnet und ich schaetze grob, dass jaemmerlich 30 Prozent meiner Blusen, Kleidern, Westen und Jacken im Schrank aufbewahrt sind. Automatisch wandert mein Blick weiter runter. Die Schublade ist geoeffnet und Kleiderbuegel haengen heraus - unbekleidet. Felljacken und Bikinioberteile verdecken meine Wintermaentel und ungebrauchte Stoffbeutel. Meine Schuhe stapeln sich in der zweiten untersten Etage meines Kleiderschranks. Darunter vorzufinden, sind goldbraune Ballerinas, braune, enge, unbequeme modische Wanderschuhe, Groeße 39- zugroße blaue sportliche Schuhe, welche ich geschenkt bekommen habe, meine Skateschuhe in grau mit den karrierten Schnuersenkeln, kaputt und mittlerweile muelltonnenreif. Auch weiße Strandschuhe und weiße hohe Schuhe vollenden mein wunderbares Chaos. Die dunkelbraunen Stiefel sind in der letzten Etage, daneben meine Gesellhschaftsspiele, welche ich nie wieder verwenden werde, weil ich mit der Gesellschaft nicht spielen mag, Badelatschen in blau und gruen, einmalig getragen. Alte Skizzen, Zeichnungen, Hefter, Fotos und Staub, das alles ist so komplex wie ein beschissener Bienenstock.  Ich suche gerade meine schwarz bemalten Stofftasche, mein Handy. Ich werde nich aufstehen, ich bewege mich seit achthundertneunundzwanzigtausendreihundertundsieben Stunden nicht mehr von dieser Stelle und das ist okey. Meine Haare haengen mir im Gesicht und ich sehe im Winkel meiner Erkennungsweite, dass meine Mutter an meiner Tuer vorbei lief, ein weißer Ueberhang aus Stoff ueber meiner Glastuer laesst es zu, dass ich meine Welt hinter der Tuer als Schattenspiel wahrnehme. Vor mir liegt ein Haargummi, ich werde mir nun die Haare zu einen Dutt binden, einen Brief schreiben und mein Chaos fotographieren, ich fuehle mich wohl. Aus Provokation an mich selbst, nicht aufzuraeumen, tut gut, sich selbst zu provozieren ist immer gut,


man denkt man haette Kontrolle.




                             [20:52:02] Anna.: Wer weiß, wieviel Zeit uns noch bleibt. 
                             [20:52:14] Hannah.: Genuegend. Mir zumindestens.

1 Kommentar:

  1. liebend gern. möchtest du mir deine emailadresse in formspring asken? dann kann ich dir schreiben.

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