Sonntag, 15. Mai 2011

"Wir scheißen auf den."

Meine Absaetze beruehren den Boden, verleiten zum fliegen, gleiten, zum kotzen. Ich zaehle die Sekunde und meine schwebenden Schritte. Anna wird umarmt und ich weiß, ich bin die Naechste. Ausatmen, Luft anhalten. 3 , 2 , 1. Und ich merke seinen Pulli an meiner Wange, die Haende am Rucken. 

einatmen.

Es vergehen endlos lange und viel zu kurze 5 Sekunden, er laesst mich los und ich bin berauscht. Ich merke wie die warme, schwuele Luft mir den letzten Sinn raubt. Gedanken liegen zertreten auf der Erde und Gefuehle fliegen. Fliegen auf die Fresse. Ich schließe die Augen und ein Laecheln zieht sich ueber mein Gesicht. Ich haette mir gewuenscht, er waere erst in drei Stunden gekommen. Ich war so aufgregt, nicht auf Wolke sieben, eher auf dem Dach der Discothek. Getanzt, mit Anna. Mir ging es so  gut, bis zu dem Zeitpunkt an dem ich wusste; das war's. Die letzten Tage liefen alle auf diesen einen Zeitpunkt hinaus. Und jetzt ist er weg, aus, vorbei. Es waren so wunderbare Tage. Ich habe geschwaermt, ich war endlos naiv, wie ein klitzekleines Kind, dass mit einem Malen-nach-Zahlen-Bild fertig geworden ist. Bis zu diesen fuenf Sekunden. Das war der Hoehepunkt einer Sache, die nichtmal angefangen hatte. Und es war genial. Ich hielt die letzten Tage so oft die Luft an, jedes Mal, wenn er an mir vorbei ging, jedes Mal, wenn ich ihn nur in der Menge mit meinem Blick erhaschte. Bis zu diesen fuenf Sekunden, ich atmete ein und ich wusste: 

So riecht gluecklich sein.




2 Kommentare: